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13.07.2014

Willibaldswoche mit Tag der Pfarrgemeinderäte abgeschlossen – „Keine Untermieter der Gesellschaft oder des Staates“

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, und der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Eichstätt, Christian Gärtner, beim Pontifikalamt am Tag der Pfarrgemeinderäte im Eichstätter Dom. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Bischof Gregor Maria Hanke und Domkapitular Alfred Rottler bei der Einzelsegnung der Ehejubilare im Eichstätter Dom. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Eichstätt. (pde) – Mit dem Tag der Pfarrgemeinderäte ist die diesjährige Willibaldswoche unter dem Motto „Aufbrechen im Glauben“ für das Bistum Eichstätt am Sonntag, 13. Juli, zu Ende gegangen. Bischof Gregor Maria Hanke bedankte sich bei den Gläubigen, die vom 5. bis 13. Juli an das Grab der hl. Willibald nach Eichstätt gepilgert sind und an den verschiedenen Veranstaltungen der Festwoche teilgenommen haben. „Über 3.500 Gläubige sind aufgebrochen im Glauben. Es war wieder eine gelungene Woche“, bilanzierte Domkapitular Alfred Rottler, der für die Organisation der Willibalswoche zuständig war.

„Die Willibaldswoche stiftet Einheit im Bistum“, so Bischof Hanke. „Ich hoffe, dass für die Teilnehmenden viele gute Begegnungen möglich waren“. Die Auflegung der Reliquien des hl. Willibald, die zum festen Ritual der Gottesdienste der Festwoche gehört, sei ein Symbol dafür, „dass wir uns in die Sendung dieses Heiligen stellen“. Willibald sei mehr denn je Beispiel für die Gläubigen von heute. „Wir werden wieder Missionsland. Wir brauchen Neuaufbrüche der Evangelisierung“. Die Freude, mit der Willibald an sein Missionswerk herangegangen sei, sollte auch auf die Menschen im Bistum überspringen. „Gott traut uns zu, dass wir den Weg des Glaubens in die Zukunft bauen.“

Tag der Pfarrgemeinderäte

Zahlreiche Vertreter der rund 270 Pfarreien des Bistums Eichstätt nahmen an dem neu eingeführten Tag der Pfarrgemeinderäte zum Abschluss der Willibaldswoche 2014 teil. Bischof Gregor Maria Hanke danke ihnen für die Übernahme von Verantwortung in den Pfarreien. Die Pfarrgemeinderäte hat er aufgerufen, mit der Gesellschaft in Dialog zu treten. Ihr Einsatz solle jedoch nicht nur als sozialbürgerliches Engagement verstanden werden. Das Ziel müsse sein, „das Licht des Glaubens leuchten zu lassen bis an die Ränder“. „Das Leben in unseren Pfarreien und Verbänden darf nicht selbstbezogen sein“, so der Bischof weiter.

Christen dürften sich nicht zum bloßen Untermieter der Gesellschaft oder des Staates reduzieren lassen, „die sich auf das ihnen im Mehrparteienhochhaus der modernen Gesellschaft zugewiesene Appartement kirchlicher Binnenraum beschränkt“. Hanke wandte sich gegen Versuche, den christlichen Glauben auf die Privatsphäre oder den engen Kirchenraum einzugrenzen. Er kritisierte die Forderungen, im Rahmen eines künstlichen Gleichheitsbegriffs alle Religionen gleich zu behandeln. „Hier wird ein Gleichheitsbegriff angewendet, der einebnet, der historisch gewachsene Fakten und positive Früchte der christlichen Tradition leugnet“. Mit solchen Forderungen ziele man darauf ab, alle Religionen von Seiten des Staates als gleich unbedeutend zu behandeln, „um damit dem Gemeinwohl stiftenden Mehrwert der christlichen Tradition nicht mehr Rechnung tragen zu müssen“. Von diesem Mehrwert allerdings profitiere die Gesellschaft bis heute.

Laut Hanke interpretieren viele Christen die Offenheit der Kirche zur Welt nicht selten als „Christentum light, das nicht auffällt, das niemand bemerkt, und so mehr oder weniger überall in der Welt, in der Gesellschaft, im Bekanntenkreis durchkommt, weil wir Angst haben, nicht zeitgemäß zu sein“. Christentum light gelte als weltoffen, weil es niemand heraufordere. Darin bestehe immer wieder auch eine Gefahr für die Christen im Dialog mit der Welt.

Nach dem Gottesdienst im Dom hatten die Pfarrgemeinderäte Gelegenheit zur Begegnung mit dem Bischof im Festzelt auf der Seminarwiese. Anschließend hielt die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, einen Vortrag über „Ehrenamtliches Engagement in Kirche und Gesellschaft.“

Tag der Ehejubilare

Ein „Fest der Treue“ feierte die Kirche von Eichstätt nach den Worten von Bischof Gregor Maria Hanke am Samstag, 11. Juli, dem Tag der Ehejubilare in der Willibaldswoche. Zusammen mit mehreren Geistlichen spendete er den rund 500 Jubelpaaren den Einzelsegen während des Pontifikalamtes im Eichstätter Dom. In seiner Predigt hob Bischof Hanke den Wert der Treue hervor. Die Liebe und Hingabe der Jubelpaare im familiären Miteinander, ihr Glaubensleben und ihr Engagement, ihre Geduld und Treue sowie ihr Gebet seien kostbare Bausteine für den Aufbau der Kirche. „Die Ehe und Familie sind Kirche im Kleinen, aus der Kirche im Großen erwächst. Die Kirche von Eichstätt, das Bistum will Ihnen heute danken für den gemeinsamen Weg in Ehe und Familie“, so Hanke.

Draußen vor der Kirche bezweifele die moderne Gesellschaft, dass es so etwas wie Treue geben könne. „Liebe als Feuerwerk der Gefühle, das aufleuchtet, aber rasch verlöschen kann“ sei heute angesagt. Treue als Bindung auf immer mache vielen Angst. „Und doch wäre eine Gesellschaft die Hölle, wenn Treue nicht gelebt wird“, sagte der Bischof. Ohne Treue würde der Mensch zum Nomaden, ruhelos hin und hergetrieben von einem Gefühl zum anderen, von einer Sehnsucht und Begierde zur nächsten. „Dabei wird die Seele des Menschen obdachlos, das Leben bleibt letztlich ohne Erfüllung.“

Bischof Hanke sieht die Ehejubilare, die in diesem Jahr ihre goldene Hochzeit feiern dürfen, als Vorbilder vor allem für jüngere Menschen: „Ihr Ringen, ihre Freude und ihr Miteinander kann den Jungen in ihrer Familie, in unseren Pfarreien Mut machen, Liebe als Bereitschaft zur Treue zu leben.“

Ein Rückblick der Willibaldswoche mit Berichten, Bildern, Videos und Audios ist unter „www.willibaldswoche.de“ abrufbar.

Die nächsten Termine

Donnerstag, 18. April
72-Stunden-Aktion
Veranstalter: BDKJ
Freitag, 19. April
16.30 Uhr
Frühjahrsvollversammlung Dekanatsrat
Ort: Kath. Pfarrheim Herrieden, Marktplatz 2
Veranstalter: Dekanat Herrieden
Sonntag, 21. April
17.07 Uhr
Mittwoch, 24. April
14.30 Uhr
Dekanatskonferenz
Ort: Wassertrüdingen
Veranstalter: Dekanat Herrieden
Samstag, 27. April
10.00 Uhr