Lesung leicht gemacht

Herrieden (hmr) – Zuhörende beim Sprechen mitzunehmen und biblische Lesungen deutlich und mit Fokus auf den Inhalt vorzutragen ist nicht immer leicht gemacht. Tipps eines professionellen Sprechers dazu bot kürzlich ein Seminar in Herrieden.

"Schnelligkeit ist der Tod jeder Lesung", so eine zentrale Aussage des Referenten Klaus Seeger. Zwar könne eine Lesung auch zu langsam vorgetragen werden, jedoch leide die Verständlichkeit sehr, wenn zu schnell gesprochen wird und keine Absätze beachtet oder Pausen gemacht werden, so der Programmleiter und Moderator von Radio 8. Eine dialektale Sprachfärbung sollte generell nicht unterdrückt werden, vielmehr sei Mut zum Dialekt gefragt. Generell ist es ratsam, sich Zeit zu nehmen, freundlich aufzutreten sowie zu Fehlern zu stehen und bei Bedarf die Lesung nochmal von vorne zu beginnen. Während der Lesung sollte zudem auf Blickkontakt in die Gemeinde geachtet werden, insbesondere zu Beginn und kurz vor Abschluss der Lesung.

Im Vorfeld einer Lesung ist es ratsam, sich den Text am besten schon am Vortag zu eigen zu machen und sich damit zu identifizieren, laut selber vorzulesen, um mögliche Stolperfallen zu erkennen, sowie kurz vor Beginn des Leseeinsatzes die Stimme durch Gespräche oder ggf. Gesang aufzuwärmen. Bei starker Nervosität können Atemübungen bzw. Bauchatmung oft Abhilfe schaffen. Eine gesunde Aufregung sei dagegen gut und helfe sich zu konzentrieren, so Seeger. Die Teilnehmenden konnten im Rahmen des kurzweiligen Seminars Fragen stellen und sich über Erfahrungen und auch kleine Missgeschicke austauschen. Abschließend wurden von Dekan Peter Hauf Erläuterungen zum inhaltlichen Textverständnis sowie liturgischen Ablauf gegeben.

Auf den Webseiten des Katholischen Bibelwerks sind die aktuellen Lesungstexte inkl. Hilfen zum Vortragen und Verständnis jeweils 6 Wochen im Voraus zu finden.