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26.02.2024

Lebendig Gottesdienst feiern - das pure Leben!

Dekanatskonferenz in Großenried

Großenried. (hmr) – „Wie können wir ansprechend Gottesdienst feiern?“ Diese Frage hatten sich Hauptamtliche im Dekanat Herrieden kürzlich gestellt. Bei der ersten Dekanatskonferenz in Großenried wurde diese Frage nun in den Mittelpunkt gerückt. Irene Keil, Gemeindereferentin aus Nürnberg, berichtet von ihren Erfahrungen, gab Empfehlungen und lud zum Gespräch ein.

Im Rahmen des kurzweiligen Vortrags fielen immer wieder zwei Begriffe: Lebendigkeit und Leben. Da der lebendige Gott zum Gottesdienst einlade, müsse auch die gottesdienstliche Feier Lebendigkeit ausstrahlen, so Keil. Aus einer im Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein gemachten Umfrage ergab sich unter anderem, dass eine liturgische Feier immer etwas mit dem Leben der anwesenden Personen zu tun haben sollte. Entsprechend - und mit besonderem Blick auf ungeübte Mitfeiernde - sollten Texte, Gebete, Musik oder weitere Elemente ausgewählt werden, damit sie die Herzen erreichen.

Eine Predigt sollte beispielsweise beim Leben ansetzen – oder aber beim Leben rauskommen, empfahl Irene Keil. Dies kann erreicht werden, indem sie eine Brücke ins Jetzt schlägt und möglichst einen geistlichen Trost spendet. Lesungen sollten eher bedächtig und ausdrucksstark gesprochen werden. Schwierige oder lange Texte können dabei mit verteilten Rollen vorgetragen werden, so dass diese besser aufgenommen werden und eindrucksvoller wirken können. Zudem sei es wichtig, nicht zu sehr in die Fremdsprache „Kirchisch“ zu verfallen. Begriffe wie Erlösung, Gnadenreichtum oder Sühne seien für viele Mitfeiernde nicht mehr verständlich und sollten besser umschrieben oder erklärt werden. Sehr hilfreich kann es sein, den Ablauf, die Gebete und Erläuterungen zur sonntäglichen Eucharistiefeier in gedruckter Form in der Kirche auszulegen oder zu verteilen.

Falls Kinder bei einer Feier anwesend sind, sollten diese nach Möglichkeit mit eingebunden werden - entweder durch sogenannte „stumme Dienste“, z.B. beim Einzug, der Präsentation von Materialien, einer Lichter-Prozession vor dem Evangelium oder auch durch altersgerechte Leseeinsätze. In vielen Pfarrverbänden bereiten sich die Kinder mit Hilfe von Weg-Gottesdiensten auf die Erstkommunion vor. Elemente daraus können im folgenden Sonntagsgottesdienst wieder aufgegriffen und vertieft werden.

Lebendigkeit muss natürlich nicht perfekt sein und darf immer auch eine Prise Humor beinhalten. Oftmals ist es dadurch sogar möglich, das Eis zu brechen. Doch nicht zuletzt ist die Willkommenskultur einer Gottesdienstgemeinde entscheidend dafür, ob sich z.B. neu zugezogene Personen gut aufgenommen fühlen. Insbesondere sie sind dankbar für freundliche Worte und hilfreiche Hinweise, ein Platzangebot oder auch ein wertschätzendes Zunicken beim Friedensgruß. So kommt die Botschaft an: „Ihr seid uns willkommen und wichtig!“

Der Vortrag fand bei den pastoralen Mitarbeitenden im Dekanat Herrieden großen Anklang. Zahlreiche weitere Anregungen und Tipps wurden zum Abschluss noch vorgestellt und diskutiert.

Nachfolgend sind einige Materialien zur Gottesdienstgestaltung und weitere Tipps aufgelistet:

Deutsches Liturgisches Institut, z.B. Lichtblicke 24 für die Fastenzeit

Bonifatiuswerk u.a. Erstkommunion-Aktionen

Podcast einfach beten! der Jesuiten. Kann als App auch aufs Smartphone geladen werden.

Buchtipp: „Kirchisch für normale Menschen“, Autor Reinhard Körner, St. Benno Verlag, 2015

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